
Im
Gästebuch
gibt es schon einen Bericht zum Besuch
des Isolators der Stadt Rousse. Wie
darin schon beschrieben steht, ist
es einfach ein Ort des Schreckens.
Unsere Tierheimmitarbeiter dürfen
das Gelände nicht mehr betreten.
Daher sind sie darauf angewiesen,
wenn andere sozusagen "für
sie" dort hineingehen und nachschauen.
Vor allem im Gebäude, wo sich
die "fensterlosen Boxen"
befinden, ist es schon sehr schlimm.
Die Hunde - bei unserem Aufenthalt
waren dort 6 Hunde aufgeteilt - die
sich dort befinden, spiegeln die Hoffnungslosigkeit
ihrer Situation wider. Ihre Blicke
werde ich sicher nie vergessen. Wenn
ich daran denke, mit welcher "Lässigkeit
und Kälte" der dortige Tierarzt
und Leiter des Isolators Erklärungen
zu einzelnen Hunden gab, einfach nur
schrecklich. Bei einem Hund

meinte
er "
it´s a
very old dog
", so
nach dem Motto "ist eh alt, was
soll's". Leider konnte ich "nur"
einen Hund herausholen. Bin sehr froh,
dass ich wenigstens dieser Hündin
helfen konnte. Wie ich auch schon
im Gästebuch geschrieben habe,
durften keine Fotos gemacht werden
und ein "Aufpasser" war
stets bei uns, damit wir ja nichts
fotografieren konnten. Somit gibt
es sozusagen als einziges "Zeugnis"
für diesen Aufenthalt die Hündin,
die wir gerettet haben. Im unserem
Tierheim habe ich dann Fotos von ihr
gemacht. Vor allem von ihrer stümperhaften
Kastrationsnarbe. Dieses allein zeugt
von der "Arbeit", die in
diesem Isolator gemacht wird. Dr.
Katja Markowa hat uns erklärt,
dass sozusagen "extra weit auseinander
stehend genäht wird, außerdem
werden die Fäden viel zu früh
gezogen". Dann kommt es zu Entzündungen
und die Narben können

nur
schlecht bis gar nicht heilen. Außerdem
muss man bedenken, dass die "Innenboxen"
fensterlos sind und die Böden
samt Hunde alle paar Tage mit Wasser
ausgespritzt werden. In diesen Räumlichkeiten
herrscht muffiger Luft, feuchte Wände
und Böden und Schimmelbildung.
Dann die frisch operierten Hunde
Wir gaben der Hündin den Namen
Roschka;
dies bedeutet strubbelig und sie reagierte
auch auf diesen Namen. Somit ist ihr
Name Roschka und soll sie in eine
bessere Zukunft begleiten. Diese Hündin
steht für mich und dies soll
sie auch stellvertretend für
die Arbeit der db-tierhilfe, als ein
Symbol der Stärke über das
Leid sein. Es ist möglich etwas
zu tun; auch wenn man sich dann in
die "Höhle des Löwen"
begeben muss. Man muss zwar das Leid
der Hunde ertragen und

ich
habe auch schon geweint bei dem Gedanken
an die anderen, die zurückbleiben
mussten. Aber Roschka steht auch für
Hoffnung, für eine bessere Zukunft.
Bitte fragen Sie nicht: Warum diese
Hündin? Es war eine Sekundenentscheidung,
die ich treffen musste, um wenigsten
einen Hund zu retten und diese Entscheidung
fiel auf sie. Bitte glauben Sie mir,
wenn auch nur ein Ansatz der Möglichkeit
bestehen würde, würde ich
alle Hunde herausholen. Aber noch
herrschen "andere Gesetze"
in Rousse.
Die Fotos zeigen Roschka bei ihrer
Ankunft im unserem Tierheim, ihre
Kastrationsnarbe und eine Entzündung
am Ohr durch die Marke, welche nicht
behandelt wurde. Außerdem wurde
auf der Straße auf Roschka geschossen
und auf ihrer Nase steckte noch ein
Projektil. Dieses habe ich mitgenommen
nach Deutschland. Im Tierheim wurde
ihr dieses entfernt. Hätte man
bei der Kastrations-OP nicht

auch die Nase versorgen können?
Handelt so ein guter Tierarzt? Die
Entzündung mitten auf der Nase
war zu sehen
..
Schauen Sie sich die Fotos an, sie
stehen für die "Grausamkeiten"
im Isolator (Narbe am Bauch), aber
auch für Hoffnung.
Daher kann ich auch hier nur appellieren:
Unterstützen Sie die Arbeit der
db-tierhilfe. Auch, indem sie
Mitglied
werden; eine starke Gemeinschaft kann
irgendwann auch die "Mauern"
in Rousse zum Einsturz bringen. Roschka
ist ein Anfang
..!