Hinter diesen Mauern sind sie gestorben; mindestens
14 Jahre lang war die Tötungsanstalt Losenetz
- genannt "Isolator"- in Sofia in Betrieb.
Informationen zufolge sollen in jeder Woche bis
zu 200 Hunde hier den Tod gefunden haben, manche
Zahlen sprechen sogar von 300. Selbst wenn man die
geringste Zahl hochrechnet, kommt man auf über
140 000 Hunde! Es ist eine Zahl, die das Blut in
den Adern gefrieren lässt, während man
sich gleichzeitig fragt, wie es möglich sein
konnte, dass die Zahl der Straßenhunde dennoch
nicht abgenommen hat, sondern - subjektiv gesehen
- nahezu konstant geblieben ist? Niemand hat die
Streuner je gezählt; deren Zahlen beruhen zwangsläufig
auf Schätzungen. Allerdings kann die Zahl der
wöchentlich getöteten Hunde als relativ
gesichert gelten.
Tag und Nacht zogen die Häscher los, um ihre
wehrlosen Opfer einzufangen - Streuner, Haushunde,
sowie kastrierte und deutlich markierte Hunde gleichermaßen
- um sie hinter diesen Mauern einzusperren, an deren
Tor ein Schild hing, mit der unmissverständlichen
Warnung, dass auf Unbefugte geschossen würde.
Und zweimal in der Woche fuhr der LKW vor, um die
toten Tiere nach Plovdiv in die Abdeckerei zu bringen.
Dahinter steckte ein lukratives Geschäft, an
dem bis hoch in die Regierungsebene kräftig
verdient wurde. Beispielsweise hatte Sofia einen
Vertrag mit dem Bürgermeister der Plovdiver
Gemeinde Rodopi, der gleichzeitig der Eigentümer
der Abdeckerei (67% der Aktien), sowie von Schweinefarmen
und Futtermittelbetrieben war - und die Hunde,
die in seine Abdeckerei kamen wurden vollständig
verwertet!
So gesehen hatte niemand ein Interesse daran, die
Zahl der Straßenhunde zu verringern, ganz
im Gegenteil. Tierschützer aus dem In- und
Ausland liefen gegen diese Zustände Sturm -
der Sofioter Oberbürgermeister Sofianski empfing
vor allem die ausländischen Tierschützer
mit ausgesuchter Höflichkeit, machte Versprechungen
und beließ alles beim Alten. Warum hätte
er auch etwas ändern sollen?
Er verdiente mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls
an dem Leid der Tiere.
Lyudmila Kirilowa eine der engagierten Sofioter
Tierschützerinnen, schrieb in einen Brief an
EU-Kommissar Verheugen - datiert vom 2. November
2000 - dass sie am 15.9.00 Augenzeugin eines
Abtransportes von Losenetz nach Plovdiv gewesen
sei und versteckt Fotoaufnahmen habe machen können.
Sie beschreibt auf erschütternde Weise den
Zustand der toten Hunde, die erschlagen, aufgeschlitzt,
blutüberströmt gewesen seien, Welpen darunter,
auch trächtige Hündinnen, und wie sie
selbst, schluchzend, mit ihrem Gefährten die
Leichen gezählt habe. Es seien 302 gewesen.
Sie hat auch die Fotos an Verheugen geschickt. Und
nie eine Antwort bekommen. Aber sie hat weiter gekämpft,
und mit ihr viele andere Tierfreunde, obgleich es
ein Kampf gegen Windmühlen oder David gegen
Goliath zu sein schien. Ich denke, diesen Männern
und Frauen Heldenmut zuzusprechen ist nicht übertrieben.
Sie haben sich gegen die schlimmste Übermacht
zur Wehr gesetzt, die sich denken lässt, nämlich
die geballte Staatsmacht, die korrupt und gewissenlos
die ihnen vom Volk verliehene Gewalt missbraucht
hat. Und sie haben sich für die Schutzlosesten
in jeder Gesellschaft eingesetzt, etwas, wofür
man nirgendwo Ruhm und Anerkennung erntet, wie Tierschützer
nur zu gut wissen.
Quälereien und Misshandlungen von Tieren sind
auf der ganzen Welt vertreten, Deutschland nicht
ausgenommen. Aber das industrielle, massenhafte
Töten hat noch eine andere, schlimmere Dimension.
Und für diese Dimension des Grauens stand der
Name Losenetz.
Lesen Sie, was Lucy Kirilowa vor sechs Jahren
abschließend an Herrn Verheugen geschrieben
hat - er hat es höchstwahrscheinlich nicht
getan; es ging ja nur um Tiere.
"Denn der LKW, beladen mit den blutigen
Leichen unserer vierbeinigen Freunde fährt
zweimal wöchentlich aus dem Konzentrationslager
für Hunde Richtung Plovdiv. Mit ihm gehen
Tag um Tag unsere Menschlichkeit, Barmherzigkeit
und Würde mit. Denn das, was im Viertel Losenetz
passiert, erniedrigt nicht die Hunde, sondern
die Menschen. Denn sie sind verurteilt, aber mit
ihnen auch unsere Menschenseelen.
Und eines Tages wird dieses unschuldig vergossene
Blut von uns allen bezahlt ..."
Losenetz wird am 1. Februar 2006 an uns übergeben;
ein Ort des Schreckens soll zu einem Ort der Liebe
und Fürsorge werden. Die Aufgaben die sich
stellen, sind immens. Aber wir werden das tun,
was wir immer getan haben: nach vorne sehen, anpacken
und nach vorne gehen. Und wir werden das weitere
Geschehen in Wort und Bild dokumentieren um Sie
an dieser Stelle fortlaufend zu informieren.
>> Hier
können Sie Kerzen für die ermordeten
Hunde anzünden!
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Informationen Sofia Losenetz |
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Ein Streifzug durch unser Tierheim "Nadeshda" in Sofia, welches wir jetzt auf Anweisung der Stadt, weil ein Immobilienhai das Grundstück haben will, r�umen müssen (April 2016)... |
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Impressionen aus unserem Tierheim "Nadeshda" in Sofia (Ferb. 2016)... |
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Einige jugendliche Gassig�nger in Losenetz in Sofia (Aug.2015)... |
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Fotoimpressionen aus unserem Tierheim Nadeshda in Sofia im März 2014
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Fotoimpressionen aus unserem Tierheim Nadeshda in Sofia im Nov.2011
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Eine
kurze Flugreise und 6 Tiere haben ein warmes
Zuhause gefunden |
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Eine
Reise nach Sofia, um 6 Hunden eine hoffentlich
glückliche Zukunft zu bescheren |
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Bilder
aus unserem Tierheim in Sofia |
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Blitzbesuch
in unseren Tierheimen in Dobrich, Schumen
und Rousse + Videos |
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Packos
Frauchen besuchte sein ehemaliges Tierheim
Losenetz |
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Fotoimpressionen
aus Losenetz
im Juni 2009 |
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Neuer
Auslauf mit neuen Hundehütten in Losenetz |
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Seslavzi |
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Ende
Mai in Nadeshda |
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Offizielle
Eröffnung unseres Tierheimes "Nadeshda"
in Sofia
am 23. Mai 2007 |
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Malerarbeiten
in Losenetz |
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Neues
aus Losenetz im April 07 |
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Neues
von Katjuscha, Mischo, Maika Sofia, Vessie,
Mirka, Bobby, Brigo und Frenzy |
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Monica,
Brigo, Maika Sofia und Naomi aus Nadeshda |
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Unsere
Notfelle aus Seslavzi haben nun Namen und
suchen Paten oder ein Zuhause |
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Neue
Fliesen für Nadeshda (Febr. 07) |
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Arbeit
in Nadeshda stockt (Febr. 07) |
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Neues
aus Nadeshda im Jan. 07 |
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Gute
Nachrichten aus Sofia |
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Notf(e)lle
in Seslavzi suchen dringend ein Zuhause |
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Sara |
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Nachrichten aus Nadeshda |
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Winter
und Schmuddelwetter in Nadeshda-Losenetz |
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ist gegangen |
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Soforthilfe
von "aktion tier- menschen für
tiere e.V." für Seslavzi/Sofia |
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Nadeshda im Oktober 06 |
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Wir sind in Sofia (Seslavzi) und es wird
nicht mehr getötet ! |
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Bald das endgültige "Aus"
für alle Tötungsanstalten? |
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Neues im Sept. 06 |
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Nadeshda im Juli 06 |
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Fünf Fellnasen gehen auf die Reise
und verlassen Losenetz- Nadeshda für
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Nadeshda |
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Losenetz:
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es an! |
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Ergänzende
Erläuterung zum Bericht über Losenetz
vom 05.03.06 |
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Der
lange Weg durch die Instanzen |
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Die
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Topgres Industrie Keramik |
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Losenetz
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